GRÜNE Ratsfrauen stellen Antrag zur weiblichen Altersarmut

 
 

von links: Silvia Nowak, Annette Schrick, Marjan Eggers, Caroline Jooß, Tina Reers

Am diesjährigen Weltfrauentag möchten wir Ratsfrauen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Menden auf das Thema „Altersarmut bei Frauen“ aufmerksam machen.
 
Frauen sind weitaus häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Viele von ihnen leben als Rentnerinnen am Existenzminimum. Hierfür gibt es mehrere Gründe.
 
Oftmals sind es die Frauen, die ihre Erwerbstätigkeit für die Kindererziehung unterbrechen. 66% der Frauen Viele schlecht bezahlte Jobs sind in weiblicher Hand, 80% der Angestellten in Pflegeberufe sind Frauen. Gerade die Coronapandemie hat gezeigt, wer beim Homeschooling zu Hause bleibt: die Frau.
Neben der Kinderbetreuung gehört auch die Pflege Angehöriger, die überwiegend von Frauen geleistet werden. Diese Care – Arbeit erstreckt sich auch häufig auf die Eltern des Mannes. Doch diese Betreuungs- und Pflegezeiten werden noch immer unzureichend bei der Berechnung von Rentenansprüchen berücksichtigt.
 
Noch immer verdienen Männer in 6% der Fälle mehr als Frauen, die in vergleichbaren Positionen beschäftigt sind. Die Diskrepanz bei allen Beschäftigungsformen liegt sogar bei 19%.
Ein weiterer Grund der Altersarmut bei Frauen liegt im Ehegattensplitting. Dies führt dazu, dass Frauen bei ihren sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten zurückstecken und damit weniger gesetzliche Rentenansprüche erwerben. Dies hat eine niedrige Rente im Alter zur Folge.
 
Daten der Deutschen Rentenversicherung machen es deutlich: so erhalten Männer durchschnittlich eine Rente von 1.148 Euro und Frauen von 711 Euro. Dies wird auch als Gender-Pay-Gap bezeichnet und liegt hierzulande bei 46 Prozent.
 
Altersarmut kann einsam machen. Viele Frauen ziehen sich sozial zurück, da Geld z.B. für Aktivitäten fehlt und dies auch oftmals mit Scham verbunden ist. Dieses Schamgefühl führt häufig dazu, dass auf den Gang zum Sozialamt, um Grundsicherung zu beantragen, verzichtet wird. Diese steht Menschen zu, wenn die monatliche Rente weniger als 870 Euro beträgt. Somit ist alleine der Faktor Frausein ein Risiko, im Alter in die Armut zu rutschen. Dies wird durch viele Studien und Berichte belegt, z.B. durch die Nationale Armutskonferenz 2017.
 
Aus diesen Gründen wünschen wir uns, dass diesem Thema mehr Raum gegeben wird. Deshalb haben wir einen Antrag an die Verwaltung auf den Weg gebracht, in dem wir den Ausbau von Informationsangeboten, aufsuchenden Angeboten und Netzwerkarbeit für Frauen fordern. Vieles wird seitens der Stadt schon angeboten, jedoch sehen wir die Notwendigkeit der Reflexion und Anpassung der Angebote, damit möglichst viele Frauen in Menden erreicht werden können.

 



Verwandte Artikel

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld