Tablet-Klassen – keine GRÜNE Zustimmung zu einer Kostenbeteiligung der Eltern

Update: 31.01.2021 – Stellungnahme von Dirk Huhn, Schulpolitischer Sprecher
 
Die Berichterstattung über die Ausgabe der Tablets in der Freitagausgabe der WP zeigt deutlich, wie undurchsichtig und verworren die Vertragssituation für die beteiligten Schüler und Eltern ist.
Die Mendener Grünen möchten dem Eindruck des Artikels entgegentreten, dass schon bei Mitnahme der Tablets nach Hause Kosten anfallen. Wir stellen klar, dass Eltern sich erst an den Kosten beteiligen müssen, wenn sie ihren Kindern über die schulische Nutzung im häuslichen Bereich hinaus die private Nutzung heruntergeladener Apps oder Spiele erlauben. Sollten Eltern dies nicht wünschen, müssen sie die Ziffer 14 im Vertrag streichen und sind so von Kosten befreit. Die Einhaltung der Vertragswahl wird von der Verwaltung kontrolliert und kann an den Geräten eingestellt werden.
Die aufgekommenen Missverständnisse und Unsicherheiten bestärken uns in unserer Haltung, die Ausgabe der Tablets komplett kostenfrei zu gestalten. Als einzige Fraktion sind wir der Ansicht, dass eine Kostenerhebung vertraglich schwierig darzustellen ist und Aufwand und Ertrag in einem schlechten Verhältnis stehen. Deshalb werden sich die Mendener Grünen weiterhin dafür einsetzen, die Tablets als wichtige Unterstützung des digitalen Unterrichts entgeltfrei zu verteilen.“
 

29.12.2021 – Die Mendener Grünen begrüßen ausdrücklich die Verteilung von Tablets in Schulen als Mittel, die Digitalisierung voranzubringen.

Die in diesem Zuge gegen unsere Stimmen beschlossene finanzielle Beteiligung der Eltern halten wir hingegen für den falschen Weg. Der logistische und personelle Verwaltungsaufwand ist für uns ebenso kontraproduktiv wie die immensen bürokratischen Hürden dieser Maßnahme. Wir plädieren dafür, den Einsatz der Tablets als Bildungsmedium kostenfrei zu halten. Für die beschlossene Kostenbeteiligung fällt ein aufwändiges, mehrschrittiges Einzugswesen wie auch Forderungsmanagement an, die nach unserem Dafürhalten in keinem Verhältnis zum Einsatz der Verwaltung stehen. Entscheidet sich ein Schüler, die Tablets nur in der Schule zu nutzen, darf er keine Apps auf das Gerät laden. Hier bleibt völlig unklar, wie das unterbunden und kontrolliert werden soll. Auch der abzuschließende Vertrag ist in unseren Augen ein überflüssiges bürokratisches Hindernis auf dem Weg zu einer entspannten und effektiven digitalen Zukunft.

Wer als Ratsmitglied dieser Stadt über ein kostenfreies digitales Endgerät verfügen kann, sollte den mit den Umwälzungen der Coronazeit kämpfenden Schülern diese enorme Unverhältnismäßigkeit im Zugang zu digitaler Bildung nicht zumuten. Auch wenn unser Standpunkt keine Mehrheit gefunden hat, werden wir uns weiterhin auf den Feldern der Schulpolitik für einen möglichst kostenfreien Zugang zu Bildung einsetzen.

Dirk Huhn
Schulpolitischer Sprecher der Mendener Grünen

Vgl. Rats-TV HFA 2020-12-15
Kompletter Tagesordnungspunkt ab Zeit: 1:47
Stellungnahme Peter Köhler ab Zeit: 1:59

   –> LINK zur Aufzeichnung hier folgen.



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