25 Jahre Biodiversitätsabkommen: global denken – lokal handeln

Vor 25 Jahren, am 29. Dezember 1993, trat die Biodiversitätskonvention als Internationales Umweltabkommen in Kraft. Die Konvention wurde von 168 Staaten und der Europäischen Union unterzeichnet.

Anlass für das Umweltabkommen ist die Erkenntnis, dass wir täglich Ökosysteme, Arten und biologische Vielfalt verlieren – und das überall auf der Welt.

Jedes Land, das die Konvention unterzeichnet, muss einen eigenen Plan vorlegen, wie es die biologische Vielfalt erhalten will. In Deutschland heißt dieser Plan “Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt”. Die Bundesregierung hat ihn 2007 beschlossen. Darin werden 430 Maßnahmen beschrieben, mit denen der Artenschwund in Deutschland gestoppt werden soll – zum Beispiel, indem Wildnisgebiete eingerichtet werden, in denen sich seltene Tiere und Pflanzen wieder ausbreiten können.

Wir Grünen in Menden sehen bei der Gestaltung des Grünen Weges gute Möglichkeiten, diesem Anspruch gerecht zu werden und nehmen das 25-jährige Jubiläum zum Anlass, einen Antrag zu stellen.

“Grünen Weg Menden mit ökologischen Nischen und artenreichen Blühflächen aufwerten”

Damit die Vögel zwitschern und die Schmetterlinge und Wildbienen fliegen im Grünzug Hönne in der Innenstadt, wollen die Grünen eine ökologische Aufwertung des Plans zum Grünen Weg.

Das Motiv: Stadtnatur bedeutet Lebensqualität und Wohlbefinden

Allein die Existenz von Grünflächen im unmittelbaren Lebensumfeld hat positive Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Gesundheit und Zufriedenheit von Menschen höher ist, wenn sie näher an Grünflächen leben.

Strukturreiche, eher naturnahe Flächen werden dabei monotonen Lebensräumen vorgezogen, die positiven Effekte auf das Wohlergehen werden durch hohen Artenreichtum noch verstärkt.

Denn Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich sorgen nicht nur für saubere Luft und kühlere Temperaturen an heißen Sommertagen. Sie spielen auch eine bedeutende Rolle für Erholung und Naturerfahrung im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen.

Aufgrund der intensiven Landnutzung in der freien Flur stellen naturnahe, innerstädtische Grünflächen für viele Pflanzen heute wichtige Ersatzlebensräume dar. Ihnen folgen zum Beispiel Schmetterlings- und Wildbienenarten, die sie als Nahrungsquelle nutzen. Selbst in dichter besiedelten Räumen finden sich artenreiche Grünflächen. Und durch eine naturnahe Grünflächengestaltung können Kommunen diesen Artenreichtum zusätzlich fördern.

Unser Antrag:

Bei der Anlage des Grünen Weges Menden hat die Förderung der Artenvielfalt hohe Priorität. Der Grünzug wird durch ökologische Nischen und artenreiche Blühflächen aufgewertet.
Beispiele hierfür können sein:

  1. 1. Gehölzgruppen, die sich natürlicherweise an der promenadenseitigen Böschung angesiedelt haben, bleiben zu einem Teil erhalten, um Vögeln und Insekten Nistplätze, Rückzug und Nahrung zu bieten. Der Stadtökologe begutachtet den Böschungsbewuchs auf erhaltenswerte heimische Gehölzgruppen.
  2. 2. Die neu geplante Grünfläche, die an der Oberen Promenade anstelle des jetzigen Bürgersteiges entstehen soll, kann (teilweise oder vollständig) so entwickelt werden, dass ein artenreicher Blühstreifen wächst. Ein mineralreiches mageres Substrat anstelle eines stickstoffreichen Bodens sowie eine Initiativpflanzung aus autochtonem Regio-Saatgut für Halbschattenstandorte können bewirken, dass sich Frühblüher, wie Buschwindröschen, Veilchen, Scharbockskraut, Waldmeister ansiedeln. Für das Überleben von Schmetterlingen, Wildbienen und anderen bedrohten Insekten sind insbesondere die Frühblüher überlebensnotwendig. Historisch gesehen sind kalkliebende Arten charakteristische Blüher auf Mendener einzigartigem Konglomerat-Boden. Infotafeln können am Grünen Weg darüber informieren.
  3. 3. Auch die Böschungen zum Fluss können bei entsprechender Pflege, einer jährlichen Mahd, artenreicher werden.


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