Die Kita ist Bildungsort

Die Kita ist Bildungsort – kein Bällchenbad

Zum Bericht der FDP 24 Stunden Kita

Die FDP fordert die Kita von 7-21 Uhr, besser noch 24 Stunden rund um die Uhr, damit „Frauen weiter ihren Beruf ausüben können“. Diese Logik, dass Kinderbetreuung exklusive Aufgabe der Frauen ist, erschließt sich uns nicht. Solange dieser Gedankenautomatismus herrscht, wird sich in der Frauenpolitik nichts ändern. Sicherlich gibt es einige Konflikte in der Randzeitenbetreuung und Schließzeiten, die es Eltern erschweren, dem Beruf nachzukommen.

Aber schauen wir doch genauer auf die Forderung der FDP:
Die 40 Millionen angepriesenen Landesgelder bedeuten für Menden ca. 96.000€. Das sind ca. 2 Vollzeitkräfte, die eine Steigerung der Öffnungszeiten von ca. 50% bis 21 Uhr kaum stemmen können, geschweige denn rund um die Uhr. Zudem wären dann alle städtischen Mittel an eine Kita gebunden, die übrigen 25 Kitas, die z.B. morgens eher anfangen oder ihre Schließzeiten verringern wollen, gehen leer aus. Eine stadtweite Angebotsstruktur sieht anders aus. Unverständlich ist es, dass jetzt wahlkampfwirksam die Flexi – Kita 24 gefordert wird, obwohl die Stadtverwaltung vom Kinder– und Jugendhilfeausschuss erst mit einer umfassenden Elternbedarfsabfrage zu diesem Thema beauftragt wurde. In Menden gibt es einige Kitas, die mehr als 47 Stunden geöffnet haben. Randzeiten vor und nach der Kita decken auch heute schon Kindertagespflegepersonen ab, so dass flexible Stadtteillösungen möglich sind. Wäre doch gut, erst einmal die Ergebnisse der Befragung abzuwarten.

Und eins geht bei der Forderung der FDP völlig verloren: die Sicht des Kindes. Die Kita ist ein Bildungsort und kein Bällchenbad. Kinder haben Recht auf gute Bildung und gute Bindung. Die Pädagogen kommen dem gesetzlichen Bildungsauftrag durch professionelle Angebote nach. Naturwissenschaften, Technik, Motorik, Sprache, usw. sind wichtige Projektarbeiten in der Kita. Feste und Ausflüge sind sinnvoll geplant. Dies ist durch die zeitliche Ausweitung und damit Ausdünnung der Personaldecke nicht durchführbar. Einige Kinder würden von Angeboten ausgeschlossen. Wie in vielen Umfragen bestätigt: Eltern wollen Qualität statt Quantität.

Gez. Tina Reers Ratsmitglied BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN
Ann Christin Schulz Vorsitzende OV BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN
Ingrid Ketzscher KJHA – Mitglied BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN



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