“Gute Bildung von Anfang an” braucht ein besseres Kita-Gesetz

Es ist gut, dass wir in Menden einen aktiven Jugendamtselternbeirat haben. Mit ihm sind wir der Meinung, dass wir ein bedarfsgerechtes und hochwertiges Kinderbetreuungsangebot brauchen. Denn die ersten frühkindlichen Jahre sind für den weiteren Lebensweg der Kinder sehr entscheidend. In dieser Zeit bilden sie die Grundlagen für ihre sprachliche, soziale und emotionale Kompetenz heraus. Gute und individuelle frühkindliche Förderung unterstützt gerade diese Prozesse und verhilft Kindern somit zu gerechten Startchancen. Gerade kleine Kinder brauchen eine Kontinuität in ihren Beziehungen. Zuviel Personalwechsel verunsichert. Deshalb wollen wir ein vernünftiges Personalentwicklungskonzept, das stabile Beziehungen in den Kindergruppen und eine berufliche Lebensplanung der Eltern und Erzieherinnen ermöglicht. Die Wirklichkeit sieht leider vielfach anders aus: zu wenig Personal, zu wenig Kitaplätze und zu große Gruppen.

Was müsste sich ändern?

  1. In Menden brauchen wir einen vorausschauenderen Kita-Ausbau. Es ist nicht zielführend, jeweils die Anmeldezahlen abzuwarten und erst dann zu reagieren. Denn die Zeit bis zum Beginn des Kita-Jahres reicht dann nicht aus, wenn neue Räume und Personal für mehr Gruppen notwendig werden, um den Bedarf zu decken. Immer wieder wurden Gruppen deshalb in Provisorien untergebracht. Genau das steht uns auch im Sommer 2019 wieder bevor.
  2. Wir brauchen ein neues Kita-Gesetz, das eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung garantiert anstelle der Aneinanderreihung von Rettungspaketen.

In ihrem Positionspapier fordern die GRÜNEN unter anderem:

  • Eine auskömmliche und nachhaltige Finanzierung der Kindertageseinrichtung und Kindertagespflege sicherstellen, indem die Kindpauschale von einer Sockelfinanzierung abgelöst wird.
  • Eine qualitativ gute frühkindliche Bildung durch die Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels (für U3-Kinder 1:3; für U?3-Kindern 1:7,5) sicherstellen.
  • Kita-Leitungen zur Erfüllung ihrer vielfältigen Leitungsaufgaben in angemessenem Umfang freistellen.
  • Die Fachberatung in NRW für die qualitative Entwicklung von Einrichtungen ausbauen.
  • Dem Fachkräftemangel mit einem Maßnahmenpaket entschieden entgegentreten, damit das Fachkräftegebot in der Kita und der Kindertagespflege bestehen bleibt.
  • Ein langfristig angelegtes U3- und Ü3-Landes-Investionsprogramm aufstellen.
  • Die einheitliche Elternbeitragstabelle für NRW einführen, nach Einkommen gestaffelt und inklusive einer Beitragsfreistellung von einkommensschwachen Familien

Hierzu erklärt Ingrid Ketzscher, Mitglied im Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfe: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, die gute Arbeit der pädagogischen Fachkräfte in unseren Kitas zu betonen. Bei ihrer sehr anspruchsvollen Arbeit leisten sie trotz schwieriger Rahmenbedingungen Großartiges. Ich erwarte vom zuständigen Landesminister Stamp, dass er mit einem neuen Gesetz die Arbeitsbedingungen in Kitas deutlich verbessert. Das ist nicht nur die Voraussetzung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der uns jetzt schon vor große Herausforderungen stellt. Vielmehr verdienen die Fachkräfte in den Kitas gute Arbeitsbedingungen auch als Wertschätzung für das, was sie tagtäglich leisten.“



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