Grüne wehren sich gegen das Ansinnen von CDU, SPD und FDP, geflüchtete Kinder von der Platten Heide auf Schulen in anderen Stadtteilen zu verteilen.
Worin liegt eigentlich das Problem, geflüchteten Familien, die im Stadtteil Platte Heide wohnen, die gleiche Wahlfreiheit für den Schulbesuch ihrer Kinder zu gewähren, wie allen anderen Familien?
Fünf Klassen sollen gebildet werden an der Grundschule Platte Heide.
19 Kinder aus geflüchteten Familien sind angemeldet worden. Also werden
4 Kinder in jeder Grundschulklasse sein. Wo ist das Problem? Das immer wieder genannte Beispiel von Klassen mit deutschen Minderheiten wird konstruiert und trifft hier gar nicht zu.
Woher kommt denn die Annahme, dass diese vier Kinder pro Klasse negative Auswirkungen auf das Lernen haben werden? Kann es nicht auch genau das Gegenteil, nämlich eine Bereicherung sein? Bei meiner Arbeit im Brückenkindergarten habe ich Kinder sehr gebildeter Familien kennengelernt, die aus Kriegsgebieten flüchten mussten. Alle diese Kinder haben große Freude, etwas zu lernen, sind kooperativ, viele sind einfühlsam und haben ein erstaunliches Auffassungvermögen. Vor allem sind sie sprachlich gewandt – einige können sich im Kindergartenalter schon in drei Sprachen verständigen. Sie kennen ihre Muttersprache, haben im Kindergarten deutsch gelernt und bei ihren Eltern zusätzlich englisch. Ein Kind beispielsweise wird nun vorzeitig eingeschult, weil es überdurchschnittlich intelligent ist und auch die Regelkita ihm nicht mehr genügend Lernstoff zu bieten hat. Wie sollte man dieser Familie erklären, dass es für ihr Kind besser wäre, in einem anderen Stadtteil zur Schule zu gehen?
Warum sollen diese Kinder aus ihrem Stadtteil herausgeschickt werden für den Schulbesuch? Lassen wir sie in ihrem Viertel zur Schule gehen, so können sie auch am Nachmittag mit den Kindern spielen, ganz selbstverständlich mittendrin – ohne Sonderbehandlung.
Es sollte immer vom Kind aus der Förderbedarf geplant werden, nicht aufgrund der Herkunft, nicht aufgrund einer Schublade.
Glücklicherweise hatte der Vorstoß von CDU und SPD keinen Erfolg – die Kinder dürfen in ihrem sozialen Umfeld spielen, lernen, leben.
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