Stellungnahme der Mendener Grünen zum Artikel über das Kunstfestival Passagen
Da ist sie wieder. Die Diskussion darüber, dem Kunstfest Passagen den „Stecker zu ziehen“. Ähnliche Worte waren schon vor Beginn der ersten Spielzeit und in ihrem Resümee in dieser Zeitung zu lesen. Wer wollte da widersprechen bei so hohen Zuschüssen und scheinbar geringem Interesse? Ich will diese Lanze brechen. Für die Kultur. Für das Kunstfestival Passagen. Für unsere Stadt.
Kultur darf unbedingt Geld kosten. Und sie hat viele Facetten. Besonders in unserer schönen Stadt. Neben vielen publikumswirksamen Angeboten eben auch die einzigartige Symbiose zwischen dem Gut Rödinghausen und dem Kunstfest Passagen. Eins profitiert von dem Anderen. Vielfalt definiert sich gerade auch über das, zu dem nicht jeder einen Zugang hat. Kultur kann nur kreativ und bereichernd sein, wenn sie ihre Grenzen ausloten darf. Genau das schafft das Kunstfest Passagen.
Diesem Festival nach einem vielversprechenden Beginn gerade im Coronajahr seine Berechtigung abzusprechen, läutet den Abgesang viel zu früh ein. Für etliche Branchen ist 2020 nichts als Durchhalten angesagt. Sicherlich werden die Macher und ehrenamtlichen Helfer sich Gedanken machen, einige Steine umdrehen. Denn entgegen übler Nachrede leben sie nicht in einem Elfenbeinturm elitären Dünkels. Sie opfern viel Zeit, um Veranstaltungen zu präsentieren, die hier bei uns wesentlich günstiger zu genießen sind als in großen Städten.
Es ist sicher legitim, diese Diskussion anzustoßen. Die Art und Weise, wie das hier geschieht, wirft ein Licht darauf, dass neben der Information auch tendenziöse Intention im Spiel ist. Ich selbst habe die meisten Aufführungen besucht und sehr genau hingehört. Zu 90 % waren die Reaktionen von Begeisterung getragen. Eine auszuwählen, die negativ ist, ist eher bezeichnend für die Absicht des Autors denn für die Qualität des Gezeigten. „Passagen“ ist wie fast jede Kunst ein Zuschussbetrieb. Auch hier hätten Zahlen in den Vordergrund gestellt werden können, die weniger aufrüttelnd gewirkt hätten.
Ich werde mich als kulturpolitischer Sprecher der Mendener Grünen dafür einsetzen, dem Kunstfest eine Chance zu geben. „Passagen“ hat Potential.
Das kann erst mittelfristig ausgeschöpft werden. Geben wir ihm diese Zeit.
Dirk Huhn
Kulturpolitischer Sprecher
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