Waldemei for Future – Menden trägt Verantwortung

Menden trägt eine besondere Verantwortung. Denn während in weiten Teilen Deutschlands die Waldbestände zu 80% absterben und damit keine positive Funktion für das Klima mehr erfüllen können, gibt es große Waldgebiete in Menden, die dem Klimawandel noch entgegenwirken können. Es sind die vielfältigen und vitalen Laubmischwälder, teilweise aus der Bewirtschaftung herausgenommen, die uns weiterhin dienen: sie spenden Sauerstoff, regulieren den Wasserhaushalt, senken das klimagift CO² und gleichen die Temperatur aus. Solche Wälder werden in der Epoche des Klimawandels und des Artenschwundes zunehmend überlebensnotwendig.

Indikatoren für den hohen Biodiversitätswert unserer Waldemei gibt es reichlich. Eine selten gewordene Staude gehört dazu. Sie trägt den Namen behaarte Karde und gehört laut Bundesumweltamt zu den „Verantwortungsarten“. Dies sind Arten, für die Deutschland aus globaler Perspektive eine besondere Verantwortlichkeit zugemessen wird, weil ein bedeutender Teil der Weltpopulation hier vorkommt oder die Art weltweit gefährdet ist. Bei diesen Arten sind besondere Anstrengungen erforderlich, um den Weltbestand zu sichern. Ihr Schutz hat einen hohen Stellenwert im Naturschutz.

Über ein beachtliches Vorkommen dieser mannshohen Staude mit der hübschen kugeligen Blüte können sich Spaziergänger in der Waldemei erfreuen. Besonders an den Wegsäumen bietet die behaarte Karde Hummeln und Schmetterlingen, wie dem prächtigen Kaisermantel, dem Waldbrettspiel und dem Landkärtchen eine Nahrungsquelle.

Damit verbunden tragen wir in Menden eine große Verantwortung: Wir müssen diese intakten Wälder zusammenhängend bewahren, dürfen sie nicht wirtschaftlichen Belangen unterordnen und sie keinem weiterem Straßenbau opfern.

Ingrid Ketzscher
Vertreterin der Stadt im Internationalen Klimabündnis



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